Nenn mich Löwe

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Es ist ein heißer Sommer und die Sommerferien ziehen sich nur so dahin. Leo wünscht sich nichts sehnlicher als einen richtigen Freund. Als eines Vormittags ein Mädchen am gegenüberliegenden Gartenzaun auftaucht, kann Leo es nicht fassen. Eine neue Familie ist in das große Nachbarshaus gezogen und Richa, das neue Nachbarsmädchen spricht mit Leo über alles und die Welt. Und Richa hört gar nicht mehr auf zu reden. Dabei stört es sie nur wenig, dass Leo ihr nicht antwortet, sondern genießt umso mehr die gemeinsame Zeit, die die beiden haben.

Eines Tages fasst sich Leo ein Herz und erklärt Richa in einem Brief, die Gründe, warum er ihr nicht antworten kann. Doch seine neue Freundin reagiert ganz anders auf seine Botschaft, als er erwartet hat. Denn Richa hütet ein großes Geheimnis: Sie kann nicht lesen…

Ein wundervoll warmherziges Buch, das die sensiblen Themen wie selektiven Mutismus und Analphabetismus aufgreift. Eine große Leseempfehlung!

Kinderbuch ab 9 Jahren

Camilla Chester: Nenn mich Löwe

magellan, 15,00€, 978-3-7348-4112-5

Fluss abwärts nach Amerika

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Der Fischerjunge Jacob hat einen waghalsigen Plan: Er muss den Rhein herunterreisen, um über Rotterdam nach Amerika zu gelangen. Das ist gar kein einfaches Unterfangen im Jahr 1790.

Jacob sieht aber keinen anderen Ausweg, denn er hat den Schlüssel zur wertvollen Zunfttruhe der Fischer im Fluss verloren – unauffindbar. Dass es ein Missgeschick und kein Diebstahl war, wird ihm, dem Findelkind, niemand glauben.

Und so begibt sich Jacob auf eine weite und gefährliche Reise, begleitet von seinem Schwein und dem frechen Gaunermädchen Amie.

Kinderbuch ab 12 Jahren

Petra Postert: Fluss abwärts nach Amerika

Tulipan, 17,00€, 978-3-86429-610-9

Was Wanda will

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Die freche Wanda ist neu in der Schule und hat einen großen Plan: Sorgsam sucht sie sich Kinder aus ihrem Umfeld zusammen, um ein ganz besonderes Team zusammenzustellen. Denn Wanda will in die große Villa am Stadtpark einbrechen. Schnell findet sie unter den Kindern an ihrer Schule starke Verbündete und die Mission kann beginnen. Doch die wahren Qualitäten dieses Teams zeigen sich erst, als schiefgeht, was nur schiefgehen kann…

Buchtipp von Fanny Berger

Jugendkrimi ab 11 Jahren

Lena Hach: Was Wanda Will

Mixtvision, 16,00€, 978-3-95854-204-4

Pepe und der Oktopus auf der Flucht vor der Müllmafia

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Unbedingt Lesen oder Vorlesen!

Pepe wird mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen. Unter seinem Fenster spielen sich Tumulte ab und vor seinem Bett liegt ein großer Oktopus , der dringend Pepes Hilfe braucht.

Wie das alles zusammenhängt und Pepe dem Oktopus hilft, die Müllmafia abzuwehren und die Meeresverschmutzung aufzuhalten wird in einer wunderbar spannenden Abenteuergeschichte erzählt.

ab 10 Jahren

 

Buchtipp von Gisela Schruff und Fanny Berger

Quitterer: Pepe und der Oktopus auf der Flucht vor der Müllmafia

Gerstenberg, 20,00€, 978-3-8369-6119-6

Ein Halstuch voller Lügen

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DDR, 1984. Die zwölfjährige Sanne ist mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder frisch nach Berlin gezogen. Nach drei Schulwechseln möchte Sanne nun einen anderen Plan aufziehen und gesellt sich – ohne die Erlaubnis Ihrer Mutter und ohne eine offizielle Mitgliedschaft – zu den Pionieren. Das rote Halstuch eröffnet ihr neue Wege und neue Freundschaften. Doch nicht nur die Mitgliedschaft bei den Pionieren, sondern auch viele von Sannes Geschichten sind auf Schwindeleien gestützt.

Können Freundschaften bestehen, wenn sie auf Lügen aufgebaut sind?

Buchtipp von Fanny Berger

Kinderbuch ab 10 Jahren

Anette Herzog: Ein Halstuch voller Lügen

magellan, 15,00€, 978-3-7348-4108-8

IST OMA NOCH ZU RETTEN?

 

Angst aus, Mut an. Pia liebt diesen Spruch ihrer Oma. Denn der hilft immer, vor allem in brenzligen Situationen. Und genau in solch einer steckt Pia gerade. Denn Oma Lore ist spurlos verschwunden. Pia ist zu allem bereit, um sie zu finden. Sie tut sich sogar mit dem nervigen Nachbarsjungen Pepe zusammen, der alles besser weiß. Gemeinsam werden die beiden zu Kleinstadtdetektiven, Lügenbaronen und Geldfälschern und erleben den außergewöhnlichsten Sommer ihres Lebens … (Klappentext)

 

Von der ersten Seite an hatte ich einen riesigen Spaß mit Marie Hüttners Debüt! Es ist eine warmherzige Freundschafts- und Detektivgeschichte mit viel Humor und Situationskomik (ich hatte beim Lesen öfters ein breites Schmunzeln im Gesicht 😊) die außerdem noch zum Miträtseln einlädt. Es gibt viele Überraschungen und Wendungen, welche den Fall äußerst kniffelig machen.

Pias ehrliche, aufgeweckte und mutige Art ist einfach großartig (und sie schreibt sehr unterhaltsame, witzige Listen), Pepe wächst einem auch schnell ans Herz und Oma Lore ist eine sympathische und verdammt coole alte Dame.

Die kurzen Kapitel (mit wunderbaren Vignetten in jedem) eignen sich auch super zum Vorlesen für die ganze Familie oder für Selber-Leser ab 10 Jahren.

ACHTUNG:  Macht extrem Lust auf Sommer und Kaktus-Eis!! 😉

Buchtipp von Jule Petri

Marie Hüttner: Ist Oma noch zu retten?

ISBN: 978-3-522-18612-4  Thienemann Verlag, 13,00€

Birdie und ich

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Nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter kommen die 12-jährige Jack und ihr 9-jähriger Bruder Birdie zunächst bei ihrem Onkel Carl unter, der ihnen jedoch ein wenig zu viele Freiheiten lässt. Die beiden werden deshalb von ihrem Onkel Patrick abgeholt, der leider zunächst sehr schroff und wortkarg  und ohnehin das komplette Gegenteil von Carl ist: Schluss mit Schule schwänzen und Fastfood, jetzt ist gesundes Essen und Disziplin angesagt. Und für Birdies Liebe zu glitzernder Kleidung, Nagellack und Lipgloss hat Onkel Patrick auch kein Verständnis, Birdie soll sich einfach “normal“ kleiden.

Jack schmiedet einen Plan, wie sie ein bisschen Alltagsmagie, an die ihre Mutter glaubte, in das neue Leben der Geschwister retten kann…

Birdie und ich ist eine wunderschöne und einfühlsame Geschichte über Trauer, Familie, Freundschaft, und den Mut, zu sich selbst zu stehen, spannend, unterhaltsam, ehrlich und berührend.

Die Charaktere sind außergewöhnlich, ich habe Jack und Birdie sehr gerne auf ihrem Weg begleitet!

Das Buch ist traurig und hoffnungsvoll zugleich und steckt voller Humor und Herz.

Unbedingte Leseempfehlung für J.M.M. Nuanez‘ Debütroman!!

 

Buchtipp von Jule Petri

Buch ab 11 Jahren

Nuanez: Birdie und ich – DTV – 15,00€ – ISBN: 978-3-423-64095-4

Fred und ich

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Ein Schritt, atmen. Zwei Schritte, atmen. Unter dem schweren Hammer bricht die dünne Eisschicht sofort. Selbst das Stechen des eiskalten Wassers in den Waden wirkt feierlich.
Der Junge, der hinter Anni am Ufer steht, scheint diese besondere Stimmung zu begreifen. Er ist das erste Mal an diesem Februarmorgen ruhig.
Nach den vielen Wochen des Trainierens unter dem kalten Duschwasser hat Anni es nun endlich getan: Eisbaden. Das soll die Abwehrkräfte stärken, sagt man.
Schon am nächsten Morgen sehen die beiden sich wieder. Unabgesprochen treffen sie sich zur gleichen Zeit wie am Morgen davor noch vor der ersten Schulstunde am See. Kurzerhand taucht Fred mit Anni zusammen in das eisige Wasser. Die beiden nähern sich an, behutsam, und Anni erfährt, dass Fred trans ist.
Von jetzt auf gleich muss sie sich mit einem ihr völlig unbekannten Thema befassen. Doch nach einer anfänglichen Recherche im Internet weiß sie, dass auch falsche Fragen Fred verletzen können.
Innerhalb einer kurzen Woche lernen Anni und Fred sich kennen und verstehen. Vor allem bei den morgendlichen Gesprächen am See, aber auch in der nach Sachertörtchen duftenden Bäckerei.
Viel zu schnell geht die Woche vorbei und Fred, der nur ein Praktikum in dem kleinen Dorf macht, muss wieder nach Berlin reisen.
Ein wundervoller, kurzer und erfrischender Roman mit authentischen Protagonist:innen, deren Beziehung auf eine warmherzige Weise dargestellt wird. Freds Konflikt mit sich selbst und mit Personen aus seiner Umgebung stehen nicht überspitzt im Raum, sondern fügen sich – auch durch Annis Umgang mit seinen Gefühlen und Unsicherheiten – ganz natürlich in die Geschichte ein. Ganz nebenbei lernen Lesende, auch durch Annis Unerfahrenheit, wie viel es einem Menschen bedeuten kann, so angenommen zu werden, wie man ist und wie man sein will. Und, dass die Liebe keine Grenzen kennt – ganz unabhängig vom Geschlecht.
Lena Hach gelingt es, in ihrem Roman Themen wie Freundschaft, Ängste, Identitätsfindung, Tod und die erste Liebe zu einer leicht zugänglichen Geschichte zu verbinden, die mit viel Sorgfalt und Fingerspitzengefühl geschrieben wurde und einen großen Nachhall hinterlässt.

Buchtipp von Fanny Berger

Buch ab 11 Jahren

Hach: Fred und ich – Beltz – 12,00€

Fanny und der fast perfekte Fee

Obwohl es Ferien sind, geht bei Fanny alles den Bach runter: Ihre beste Freundin Cidem ist weit weg im Urlaub, zu Hause regnet es und ihre Eltern haben weder Zeit noch Geld, um mit ihr eine Reise zu unternehmen. Und als wäre das alles nicht schlimm genug, wird sie nach den Ferien als einzige auf die Gesamtschule wechseln, während alle anderen der Kinder ein Gymnasium besuchen werden. Alle anderen? Natürlich muss ausgerechnet Kim, mit dem sie noch nie ein Wort gesprochen hat, mit ihr in eine Klasse kommen.

Da müsste es Fanny doch umso besser passen, das urplötzlich Jerome an ihre Balkontür klopft. Der Fee in Ausbildung und in Gestalt eines Rockers hat den Auftrag, Fanny zu helfen, sich mit Kim anzufreunden. Daher setzen die beiden direkt die Idee in die Tat um und organisieren einen Ausflug ins Jugendhaus:

Töpfern, hämmern, sägen – und das alles mit Kim zusammen. Doch mit einem Fee in Ausbildung ist Chaos vorprogrammiert…

 

Ein Mutmachbuch, das charmant und überaus witzig über Schulwechsel und Selbstfindung erzählt und mit seiner großen Schrift Kindern einen neuen Leseschwung gibt!

 

Buchtipp von Fanny Berger

Buch ab 8 Jahren

Janotta: Fanny und der fast perfekte Fee – Gulliver – 11,00€

Ein Lied für Blue

Iris hat es nicht leicht auf ihrer Schule. Das Gefühl, von anderen nicht verstanden zu werden, begleitet sie Tag für Tag. Denn Iris ist gehörlos und eine der wenigen Kinder, die sich ohne Gehör im Unterricht zurechtfinden müssen. Und leider machen ihr diverse Mitschülerinnen und Lehrer das Leben nicht leichter. Ihr Gedicht, das sie im Englischunterricht geschrieben hat, erhält sie rot durchgestrichen wieder zurück. Natürlich, gereimt war es in diesem Sinne nicht. Doch wie sie es früher immer mit ihrem Großvater gemacht hatte, reimten sich die Wörter und Sätze so aufeinander, dass die Hände, die die Gebärden ausführten, immer die gleiche Form behalten mussten. Doch Iris‘ Lehrerin hat keine Augen für eine solche Kunst.

Und so vereinsamt Iris immer mehr, obwohl sie umgeben ist von unzähligen anderen Schülern. Im Biologieunterricht ändert sich plötzlich alles. Die Kinder schauen einen Film über den Bartenwal „Blue 55“, der sich von seinen Artgenossen unterscheidet. Blue singt auf einer höheren Frequenz als die anderen Wale, die ihn zwar hören, aber nicht verstehen können.

Iris fühlt sich sofort mit dem Tier verbunden. Endlich ist sie nicht mehr die Einzige, die sich unverstanden fühlt. Zu Hause lässt sie der Gedanke an den Wal nicht mehr los und schnell stößt sie auf eine Karte, die die Schwimmroute von Blue zeigt.

Schon bald hat sie einen Plan entwickelt. Iris möchte Blue unbedingt treffen. Gemeinsam mit ihrer Großmutter heckt sie einen waghalsigen Plan aus, der sie mit einem Kreuzfahrtschiff bis nach Alaska bringen soll – und dass, obwohl sich Iris im Unterricht und die Großmutter im Seniorenheim befinden sollten. Und das Beste: Iris komponiert ein Lied für Blue, das auf der Frequenz des Wales erklingt und ihm zeigen soll, dass er nicht allein ist.

Lynne Kelly schafft es wundervoll, die packende Geschichte von Iris, Blue und ihrer Großmutter mit aufklärendem Inhalt zum Thema Gehörlosigkeit und Meeresbiologie zu verbinden und schürt die Neugierde auf das Buch. Das wohl einfühlsamste und herzerwärmenste Jugendbuch der letzten Jahre, das den Leser schon auf den ersten Seiten in seinen Bann zieht.

 

Buchtipp von Fanny Berger

Jugendbuch ab 11 Jahren

Kelly: Ein Lied für Blue; WooW Books; 18,00€